Mittwoch, 7. September 2011

3 - 1 Schweiz gewinnt gegen Bulgarien

Xherdan Shaqiri sorgte mit seinem Auftritt dafür, dass gestern so mancher Schweizer Luftsprünge machte. Dass es soweit kommen könnte, hat Ottmar Hitzfeld geahnt.

Unscheinbar sitzt er da auf der Bühne bei der Pressekonferenz nach der Partie. Sie ist eigentlich viel zu gross für ihn. Xherdan Shaqiri geht hinter den vielen Mikrofonen fast unter. Zwischendurch blitzen die übergrossen Ohrringe auf, so weiss man immer, wo er sitzt. Ein bisschen hat er etwas von Cristiano Ronaldo, wie er so da sitzt. «XS» nennen ihn Teamkollegen aufgrund seiner Initialen und Körpergrösse. Aber gegen Bulgarien war er XXL.


Das ist auch der Grund, warum er überhaupt kurzfristig in den PK-Saal bestellt wurde. Geplant war es nicht, und aussergewöhnlich ist es sowieso. Denn eigentlich sind an der Pressekonferenz nach der Partie jeweils nur die beiden Trainer. Die Spieler gehören in die Mixed-Zone. Shaqiri wird aber die grosse Bühne bereitet. Warum, ist klar: Er war mit seinem Hattrick der Held beim Schweizer 3:1-Sieg gegen Bulgarien.


Die beiden Trainer wurden nach wenigen Fragen wieder verabschiedet, bei Shaqiri muss SFV-Medienchef die Interviews abklemmen. Lothar Matthäus hatte zuvor gesagt: «Ob er eine Weltkarriere macht, wird sich zeigen. Aber die Schlagzeilen gehören morgen ihm.» Auch Hitzfeld gab sich euphorisch. Er spricht vom «Mann des Spiels», einer «fantastischen Leistung in der Offensive, wo er sowieso zu den besten in unserem Team gehört» und sagt: «Dass auch junge Spieler explodieren können, hat man heute gesehen.»

Lob für mannschaftsdienliche Leistung

Die «Explosion» hatte der Lörracher erwartet. Schon am Montag war er überzeugt, dass sein Flügelflitzer «einen grossen Match machen werde». Denn er hatte lange mit ihm gesprochen. Für Hitzfeld spielte Shaqiri gegen England defensiv nicht genügend und macht allgemein zu viel alleine. Der Basler selbst fand die Kritik zwar «etwas übertrieben, aber ich wollte meine Antwort auf dem Platz geben». Das hat er getan.
Die Mitspieler loben ihn vor allem auch für seine mannschaftsdienliche Leistung. «Unser XS hat heute ein riesen Spiel gemacht», sagt Gökhan Inler und Stephan Lichtsteiner weiss: «Shaqiri war matchentscheidend.» Hitzfeld schliesst sich seinen Spielern an: «Heute hat er auch clever gespielt. Er hat nicht immer alles alleine versucht, hat Lichtsteiner die Räume aufgemacht und defensiv geholfen.»

«Ich freue mich, aber wichtig sind die drei Punkte»

Herausragend waren nicht nur die drei Tore an sich, sondern die Art, wie der 19-Jährige diese erzielt hat. Das erste war herrlich herauskombiniert, das zweite geschlenzt und abgezockt und das dritte ein gewaltiger Bumms. Alles, was ein Stürmer braucht, oder Xherdan Shaqiri? «Ja, heute war alles dabei.» Aber sofort ergänzt er: «Ich freue mich über die drei Tore, aber vor allem über die drei Punkte.»
Experte Hanspeter Latour sagte während der Direktübertragung von «Radio DRS», dass die Schweiz jetzt wieder einen Spieler auf Stufe der internationalen Klasse besitze. Der Mittelfeldspieler selbst, entgegnet trocken: «Ich befinde mich noch in einem Entwicklungsprozess.» Und er ahnt: «Wenn ich am Samstag keine Tore schiesse, dann kritisiert ihr mich wieder.» Trotzdem dürfte das Kraftpaket mit seinem Auftritt der Liga von Cristiano Ronaldo & Co. einen Schritt entgegen gekommen sein. Gut möglich, dass ihn bald nicht mehr nur der glänzende Ohrring mit dem Portugiesen verbindet.

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